Amelie Lang ist Sozialpädagogin und seit 4 Jahren Leiterin der Wärmestube und Übernachtungsstelle des Kreisverbands Oberallgäu. Dort gibt es tagsüber verschiedene Angebote für wohnungslose Menschen, aber auch für einsame Menschen mit Wohnung.
In der 53. Folge Wärmestube und Übernachtungsstelle erzählt Amelie von diesen und weiteren Angeboten ihres Kreisverbands. Außerdem geht es um ihre Aufgaben als Leiterin dieses Bereichs. Und sie erzählt von aktuellen und vergangenen Projekten. [Foto: privat]
Im Jahr 2020 waren laut Statista in Deutschland 417.000 Menschen wohnungslos. Selbst wenn man die 161.000 Geflüchteten abzieht, die in Unterkünften für Geflüchtete leben, bleiben 256.000 Menschen, die wohnunglos sind. In Deutschland. 256.000 Menschen. Würden all diese Menschen in einer Stadt leben, wäre diese etwas größer als Aachen und etwas kleiner als Augsburg. 256.000 Menschen. Laut Statistikbericht der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe waren 2019 die häufigsten Auslöser für Wohnungslosigkeit Miet- bzw. Energieschulden, Trennung/Scheidung, Ortswechsel sowie Konflikte im Wohnumfeld. Amelie Lang weiß das, denn sie leitet im Kreisverband Oberallgäu, des Bayerischen Roten Kreuzes, die Wärmestube und Übernachtungsstelle. Mit ihr spreche ich über die Angebote für Wohnungslose aus dem Bereich existenzsichernde Hilfen. Wir sprechen über die konkreten Aufgaben der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter. Was ist der Unterschied zwischen Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit? Was passiert im Sommer in einer Wärmestube, was im Winter? Was hilft Wohnungslosen wirklich? Wie nachhaltig ist die Hilfe? Und wie hat Corona die Arbeit verändert? Diese und viele weitere Fragen klären wir im Gespräch.